Unser Streuobstzentrum

Es tut sich was auf dem Lohrberg - Neue alte Obstsorten

Seit fast 60 Jahren prägen Niederstamm-Obstbäume unser Streuobstzentrum. Bereits 2007 haben wir mit der Umgestaltung unseres Streuobstbestandes begonnen und ein Teil wurde mit hochstämmigen Obstbäumen verschiedener Arten und Sorten neu bepflanzt. Zum einen wollen wir damit den Charakter unserer Anlage dem Ziel unseres Vereins anpassen, den Streuobstanbau in und um Frankfurt zu fördern und ihm zu einer Renaissance zu verhelfen. Zum anderen wollen wir damit den zu intensiven Pflege- und Pflanzenschutzaufwand drastisch reduzieren. Die geringen Pflanzabstände und die höhere Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen im Intensivobstbau mit Buschbäumen entsprechen nicht mehr unserer Vereinsphilosophie. Ein Großteil der noch vorhandenen Buschbäume ist ohnehin überaltert und muss sukzessive ersetzt werden. Im Zuge dieser Umgestaltung wollen wir bei der Auswahl der neuen Obstarten und -sorten auf Regionalität achten und den Stressfaktor Klimawandel berücksichtigen. Dabei ist es uns wichtig, vorrangig halb- und hochstämmige Obstarten und -sorten zu pflanzen. Davon versprechen wir uns erhebliche finanzielle Einsparungen bei Pflege und Pflanzenschutz.

Im Jahr 2023 haben wir erstmals konsequent auf die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln verzichtet. Im Ergebnis zeigen sich deutlich die Vorteile des Anbaus von Halb- und Hochstämmen gegenüber Buschbäumen. Die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten wird durch die großen Pflanz- und Reihenabstände vermindert und die geringere Anfälligkeit von Halb- und Hochstämmen gegenüber Buschbäumen wurde bestätigt. Außerdem wird das Mähen unter den Bäumen erheblich erleichtert.

Allerdings wird sich die Zahl der Apfelsorten von ursprünglich 80 auf etwa 30 bis 40 reduzieren, wobei der Schwerpunkt auf alten und widerstandsfähigen Sorten liegen wird. Allergiker kommen ebenso auf ihre Kosten wie Liebhaber des Besonderen. Sorten wie Berlepsch, Altländer Pfannkuchenapfel, Schöner von Nordhausen oder Prinz Albrecht von Preußen, um nur einige zu nennen, werden bald bei uns zu kaufen sein. Allesamt aromatische, fruchtige und standortgerechte Äpfel, die auch in Zukunft einen Besuch in unserem Betrieb mehr als rechtfertigen.

Unser Streuobstzentrum ist immer einen Besuch wert

Es verwandelt sein Gesicht nicht nur im Laufe der Jahreszeiten, sondern auch durch unsere Hand. War er gestern noch ein Beratungsgarten der alten Schule so ist er heute ganz im Sinne der MainÄppelHaus Lohrberg-Idee, ein lebendiges Informationszentrum und Stätte der Begegnung.
Es entstand ein 'grünes Klassenzimmer' mit Natur zum Erleben, Information über die Themen Streuobst und Obstanbau im Freizeitbereich sowie eine Oase, in der Beratung, Freizeit und Naturschutz eine ästhetische Verbindung eingehen.

Das MainÄppelHaus Lohrberg ist eine von neun Lernstationen im Frankfurter GrünGürtel. Auch das GrünGürteltier wohnt auf dem Lohrberg. Auf dem Gelände verstecken sich zwei Exemplare. Mehr zu den Angeboten für Kinder, Familien und Schulen finden Sie hier.

Jeden Donnerstag steht Ihnen Gartenbau-Ingenieur und Betriebsleiter Karsten Liebelt von 14-18 Uhr für alle Fragen rund um Gartenbau und Pflanzenschutz zur Verfügung. Mehr...

 

naturerlebnisgarten

Vom Beratungsgarten zum Streuobstzentrum

Der zweite große Umbau wurde zur Jahreswende 2011/2012 am Lohrberg fällig. Die Öffnung als barrierearme Einrichtung mit entsprechenden Angeboten konnte im Mai 2012 endlich fertig gestellt werden. Die Erweiterung der "MÄH-Zweckhalle" schuf den nötigen Raum für eine ganzjährig nutzbare und behindertengerechte Toilettenanlage mit Wickelraum. Der barrierearme Umbau des Streuobstzentrums wurde durch die Unterstützung der Stadt Frankfurt möglich.

Für die vielen Kindergruppen, die jährlich das umweltpädagogische Programm unseres Bildungsteams Natur besuchen, wurde ein eigenes Kinderquartier mit Hütten eingerichtet. Dank der Unterstützung durch FES, NASPA, Treibs GmbH und der Interessengemeinschaft Historischer Landmaschinen e.V. konnte das ruhige Plätzchen unter den alten Zwetschgenbäumen für die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen hergerichtet werden.

Unser selbst gekelterter Süße ist seit dem Jahrgang 2011 CO2 neutral. Dank der großzügigen Unterstützung von Fraport konnte auf dem Dach der MÄH-Zweckhalle und des Pavillons eine Solaranlage installiert werden. Die Anlage produziert jährlich 23.500 KWh, das ist etwa der dreifache Stromverbrauch des ganzen MainÄppelHaus Lohrberg.

Das Jahr 2011 stand ab dem Äppelfest 2010 unter dem Motto: „Wir sammeln für den neuen Glanzpunkt im Streuobstzentrum“. Aus dem ehemaligen Teich, dem 2m breiten Löschbecken, wurde mit Hilfe vieler Spenden und der Finanzierung durch das Umweltamt der Stadt Frankfurt ein großzügiger Lebensraum für die vorhandenen Frösche, Molche, Wasserschnecken und Libellen. Über einen Steg können Besucher und die Kindergruppen zusammen mit den Umweltpädagoginnen das Leben im Teich erkunden.

Im Dezember 2010 wich der marode Carport im Hof dem neuen Pavillon. Für Bistro- und Festbesucher aber auch zum Keltern wurde hier ein schattiges und trockenes Plätzchen geschaffen.

Pünktlich zum Blütenfest 2009 wurde die neue Beschilderung des Gartens installiert. Auf großen Tafeln wird in Text und Bild zu den vielen Themen des Vereins, der Gartenanlage, des Naturschutzes und des Lohrbergs informiert. Die Themenbeete erhielten ebenfalls pünktlich zum Äppelfest 2015 neue textliche Erläuterungen. Am Rande der Streuobstwiese ist ein kleiner Obstschnitt-Lehrpfad entstanden.

Im Sommer 2008 konnte endlich die lang ersehnte Wasserleitung gelegt werden. 

Ein überaltertes Apfelquartier im Osten der Anlage weicht sukzessive einer Streuobstwiese auf der auch unsere „Lebensbäume“ stehen.

Seit Winter 2007 steht nun unsere „Allee“: entlang des Hauptweges wurden hochstämmige Streuobstbäume gesetzt.

Nördlich des Hauptwegs wurden im Spätsommer 2007 das „Bembel“-Beet und weitere Themenbeete angelegt. Dort findet man die Kräuter der "Frankfurter Grünen Soße" ebenso wie andere themenbezogene Beete.